Die Wurzeln von Halloween

Die Wurzeln von Halloween

Woher genau kommt eigentlich unser so beliebtes Halloweenfest? Die Horrorklinik hat sich auf die Spurensuche gemacht.

Wo genau die Wurzeln unseres heutigen Halloween-Festes liegen ist durchaus umstritten. In der einschlägigen Literatur oder auf Internetseiten findet man sehr häufig einen Verweis auf alte keltisch-angelsächsische Traditionen und zwar in dem keltischen Fest zu Ehren des Totengottes Samhain. Dieses Fest wurde am 31. Oktober gefeiert und hatte auch inhaltlich bereits Ähnlichkeiten mit dem heutigen Fest. Die Kelten glaubten, dass an diesem Tag die Grenze zwischen Diesseits und Jenseits verwischt und die Toten von den Seelen der Lebenden Besitz ergreifen. Deshalb entzündeten die Druiden in der Nacht große Leuchtfeuer und die Menschen verkleideten sich mit gruseligen Masken und abschreckenden Kostümen.

 

Die Toten besänftigen

Vor die Häuser stellte man Speisen und Getränke um die Gier der Toten auf diese Art zu besänftigen. Allerdings wird die Existenz des Festes – zumindest in dieser Form – heute von Volkskundlern und Kulturwissenschaftlern häufig bestritten. So sei „Samhain“ wohl weniger ein keltischer Totengott, als vielmehr eine Bezeichnung für den keltischen Neujahrstag, das Ende des Sommers, gewesen. Auch wenn das Datum übereinstimmt – eine durchgängige Traditionslinie vom damaligen Samhain-Fest zu unserem heutigen Halloween halten Ethnologen heute für eher unwahrscheinlich.

 

Der Ursprung der Halloween-Traditionen

Andere charakteristische Merkmale des Halloweenfestes lassen sich jedoch eher weniger schlüssig aus religiösen Traditionen heraus begründen. Die Kürbis-Symbolik geht wohl auf die irische Sagengestalt Jack O’Lantern (so nennt man die leuchtenden Kürbisse im englischsprachigen Raum übrigens noch heute) zurück: Jener Jack, ein berüchtigter Trinker und Schwerenöter, habe es geschafft, Satan höchstpersönlich auszutricksen, auf einen Baum zu locken und ihn durch ein in den Stamm geritztes Kreuz dort festzuhalten. Erst als Satan ihm versprach auf seine Seele zu verzichten, ließ Jack ihn wieder hinunter. Ohne Angst vor der Hölle führte Jack ein noch schlimmeres Lotterleben als vorher. Was er nicht bedacht hatte: der Ausschluss aus der Hölle war nicht automatisch gleichbedeutend mit einer Eintrittskarte für den Himmel. Dort wollte man ihn angesichts seiner Missetaten nämlich auch nicht haben, so dass Jack nach seinem Tode dazu verdammt war ziellos durch die Welt zu streifen! Mit einem schadenfrohen Grinsen gab ihm der Teufel ein Stück ewigglühender Kohle aus dem Fegefeuer mit auf den Weg, das Jack in einen ausgehöhlten Kürbis steckte, um sich so auf seinen düsteren Wanderungen wenigstens den Weg leuchten zu können. Trotz christlicher Untertöne – hierin ist wohl eher ein volkstümlich-lokales als ein genuin religiöses Element zu sehen.

 

Ursprung weiterhin mysteriös

Die Frage nach dem genauen Ursprung des Halloweenfestes muss daher also letztlich (bislang) ungeklärt bleiben! Einigen wir uns also am besten auf einen Kompromiss und sehen wir darin eine Verbindung von heidnisch-keltischen, katholisch-christlichen und irischen Elementen. Eindeutiger zu beantworten ist damit aber immerhin die Frage, wo sich das Fest zuerst entwickelte, nämlich in Irland. Von dort aus breitete es sich dann rasch auch auf die anderen Inseln Großbritanniens aus. Und irische Einwanderer brachten das beliebte Volksfest dann im Laufe des 19. Jahrhunderts in die USA, wobei besonders die 1840er Jahre mit ihren großen Einwanderungswellen aus Irland als Startschuss für die amerikanische Halloweentradition gelten!

In seinem heutigen Charakter als modernes Fun-Event und unheimliches Kostümfest hat sich Halloween übrigens erst danach herausgebildet, weshalb die für viele Europäer selbstverständliche Assoziation von Halloween mit den USA so falsch auch nicht ist. Zudem war es dann schließlich die neue, amerikanische Halloweentradition die dann im späten 20. Jahrhundert nach Europa überschwappte und dann zum Beispiel auch in Deutschland Fuß fassen konnte.

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