3 gruselige Internet-Mysterien, die mittlerweile aufgeklärt wurden
Geheime Bibelverse, bunte Vierecken und perfekte Mädchen: 3 Mythen, die einst das Internet bewegt haben und ihre spannende Hintergrundgeschichte
Das Internet: Der Stoff aus dem Albträume gemacht sind. Egal ob Identitätsdiebstahl oder künstliche Intelligenz: Das Internet ist für viele ein unheimlicher Ort. Im Folgenden geht es um 3 Vorfälle, bei denen das Internet besonders gruselig wirkte, es aber eigentlich nicht war.
Webdriver Torso
Seit 2013 werden auf dem YouTube-Kanal „Webdriver Torso“ Abertausende Videos hochgeladen. Die meisten sind 10 Sekunden lang und zeigen Abfolgen von verschiedenen roten und blauen Vierecken und verschiedenen Pieptönen. Teilweise wurden diese Videos im Sekundentakt hochgeladen. Diese komischen Videos haben einen Kultstatus erreicht, unter anderem sicher durch die Frage: Was steckt hinter Webdriver Torso?
Als der Kanal bekannter und bekannter wurde, überschlugen sich die Theorien dazu schnell. Hier sind unsere Top 3 Theorien, die sich leider nicht bestätigt haben
1. Ein Kunstprojekt
2. Der Versuch Außeridische zu kontaktieren
3. Codierte Nachrichten von Spionen
Die Medien überschlugen sich mit Theorien und Deutungsversuchen, aber die Wahrheit ist ganz simpel. Google - das Mutterunternehmen von YouTube - testet damit die Qualität der Videouploads. Es wird die Videoqualität vor und nach dem Upload verglichen. Es gab nie die Absicht, dass die Videos so populär wurden, aber irgendjemand bei Google muss Webdriver Torso ins Herz geschlossen haben. Denn wenn man „Webdriver Torso“ googelt, verändert sich das Logo.
Poppy
Wir bleiben bei YouTube, diesmal gibt es nicht nur Vierecke, sondern eine tatsächliche Person. Es wird aber nicht weniger gruselig. 2015 wurde ein Video viral, in dem ein platinblondes Mädchen 10 Minuten lang „I’m Poppy“ sagt. Auf dem Kanal der jungen Dame gibt es aber noch viel mehr Videos, die ähnlich verstörend wirkten. Immer trägt Poppy ihren Text in einer leblosen Stimme vor, die an einen Roboter oder eine Barbiepuppe erinnert. Im Hintergrund ist immer ein konstantes Dröhnen zu hören. Und egal, ob Sie mit einer Pflanze spricht oder Zuckerwatte ist: Irgendwas an Poppy vor einem weißen Hintergrund macht das Zuschauen unangenehm. Zwischen diesen Videos veröffentlicht Poppy Musik. Die am meisten verbreitete Theorie über die Herkunft dieser merkwürdigen Videos war, dass sie das Gesicht eines Marketing-Projekts ist, das zum Ziel hat, ihre Musik zu vermarkten.
Neue Interviews mit Poppy zeigen, das das nur teilweise richtig ist. Moriah Pereira, wie sie richtig heißt, verließ ihren Heimatort, um in L.A. groß rauszukommen. Sie war aber schon vor ihrer ersten Single unzufrieden mit ihrem Plattenlabel. Das wollte von ihr, dass sie zum perfekten Popsternchen wird. Als Protest dagegen fing sie an diese Videos hochzuladen. Hier ist sie die Parodie eines Popstars, der zu perfekt ist und keine Persönlichkeit hat. Darum ist sie in den Videos fast wie ein Roboter. Diese Videos produzierte sie gegen den Willen des Labels, die Poppy baten damit aufzuhören, was sie aber nicht abhielt. Schnell wurde klar, dass die Videos der größte Grund waren, warum ihre erste Single „low life“ erfolgreich wurde. Poppy verließ das Label schnell danach. Nach viel Drama und mehr Labelwechseln, erschien 2020 ihr neuestes Album „I disagree“. Hier hat sich Poppy ganz von Popmusik entfernt und macht eine Variante von Metal. Bis heute lädt sie ihre ikonischen Videos hoch und verstört Tausende von Zuschauern.
Google Translate Gate
Bei Google Übersetzer kann man Texte einfügen, die dann in eine Vielzahl an Sprachen kostenlos übersetzt werden können. Obwohl Google Übersetzer unglaublich beliebt ist, ist das Programm schon fast ein Synonym für schlecht übersetzte Texte.
Gruselig wurde es, als einige Nutzer angefangen haben unsinnige Texte bei Google Übersetzer einzugeben. Ein Nutzer hat 19-mal „dog“ eingeben und als Ausgangssprache Maori eingestellt. Raus kam dabei „Auf der Weltuntergangsuhr ist es 3 vor 12. Wir erleben Charaktere und dramatische Entwicklungen auf der Welt, die darauf hindeuten, dass das Ende und Rückkehr von Jesus nahen“
In verschiedenen Ausgangssprachen mit verschiedenen unsinnigen Worten gibt es ähnlich ominöse Texte. Hier ein Haufen „ag“ in Somali:
Diese Texte sind richtig gruselig! Schnell überschlug sich das Internet an Theorien, woher die komischen Texte kommen. Eine verbreitete Theorie war, dass es sich dabei um private Nachrichten von Google Mitarbeitern handelt.
Tatsächlich funktioniert aber Google Übersetzer als künstliche Intelligenz. Diese kann ähnlich wie ein Mensch lernen. Dafür wird sie mit Texten und deren Übersetzung gefüttert, sodass sie lernen kann, wie die Sprachen funktionieren. Wenn die künstliche Intelligenz aber mit sinnlosen Texten in Berührung kommt, weiß sie nicht, wie sie damit umgehen soll. Google Übersetzer ist darauf programmiert, dass der Text aussehen soll wie Sprache, aber wenn der ursprüngliche Text keine Sprache ist, dann stößt das Programm an seine Grenzen. Diese komischen Ergebnisse gibt es hauptsächlich in untypischen Sprachen, wie Maori, Hawaiianisch oder Somali, nicht aber bei vielübersetzten Sprachen wie Englisch, Spanisch oder Chinesisch. Die Vermutung liegt nahe, dass zum Trainieren des Algorithmus ein Buch verwendet wird, das in so gut wie jede Sprache übersetzt ist: Die Bibel. Wenn es sonst nicht viel anderen Input in diesen weniger verbreiteten Sprachen gibt, hat der Algorithmus nicht viel anderes als Basis, wie Sprache aussieht. Das erklärt, warum die Texte oft religiös sind.
Google hat das aber nie offiziell bestätigt, also sind es vielleicht doch geheime Botschaften ;) Auf jeden Fall wurde dieser Fehler mittlerweile behoben.
Funktionstest, Unterdrückende Plattenlabels und künstliche Intelligenz: So verschieden wurden diese Mysterien aufgelöst!
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