Süßer Drache Babykostüm blau-grün-orange
Drachen - Die unheimlichsten Kreaturen aus Legenden, Sagen und Fabeln, Teil 9
Sie fliegen über Bildschirme, verstecken sich in Buchseiten und können ganz schön beeindruckend sein. Auch einschüchtern können sie: die Drachen!
Drachen sind mythologische Wesen, die für Jahrtausende für echte Wesen gehalten wurden und deren Darstellung in Film und Fernsehen noch immer für Erstaunen und Sehnsucht bei Groß und Klein sorgt. Erfahre hier alles über das sagenumwobene Wesen und polier dein Fachwissen auf!
- Woher kommen die Drachen
- Eigenschaften der Drachen
- Drachenmythen auf der Welt
- Drachen in der Popkultur
Woher kommen die Drachen
Das Wort Drache kommt aus dem Altgriechischen δράκων drakōn, was soviel wie “Schlange”, beziehungsweise wortwörtlich “der starr Blickende” bedeutet. Drachen sind legendäre Wesen, in denen sich Reptilien, Vögel und Raubtiere miteinander vereinen.
Drachen sind Wesen der Mythologie. Die meisten von ihnen sehen aber ähnlich aus: Wie Schlangen werden die Kreaturen meist geschuppt dargestellt und haben zwei Hinterbeine, zwei Vorderbeine, zwei Flügel und einen Schwanz. Manche Drachen haben statt eines Kopfes gleich drei oder sieben, als wäre einer noch nicht furchteinflößend genug!
Manchmal wird erzählt, dass Drachen aus Hahneneiern schlüpfen. Diese Erzählung stammt offenbar von dem Mythos der Basilisken, die den Drachen in der Darstellung sehr ähnlich sind und die ebenso Hahneneiern entspringen.
Eigenschaften der Drachen
Neben einem oder mehreren Köpfen haben Drachen oftmals eine gespaltene Zunge und vor allem einen feurigen Atem! Dieser ist ihre härteste Waffe schlechthin. Ein durchdringender Blick mit meist gelben Augen und scharfe Klauen sind vielen Drachen ebenso eigen. Die Schuppen des Drachen sind undurchdringlich. Der klassische Drache gehört allen vier Elementen an, denn er kann fliegen, schwimmen, kriechen und Feuer speien.
Je nach Mythologie hat der Drache andere Eigenschaften. Während die Wesen in Westlichen und orientalischen Schöpfungsmythen Unheilsbringer sind, ist der ostasiatische Drache ein vornehmlich positiv besetztes Geschöpf: Es bringt Regen und Glück und gilt als Symbol der Fruchtbarkeit und der kaiserlichen Macht.
Drachenkämpfe sind mit den fantastischen Tieren ebenso verbunden. So treten zum Beispiel im Christentum Drachentöter auf. Der Kampf eines Helden mit einem Drachen steht dabei für den Kampf des Heiligen mit dem Bösen. Es gibt allerdings auch Drachentöter aus der Zeit der Ritter, Märchen und Sagen. Dabei reicht es meist nicht, dass der Held stark und mutig ist; nein, er muss auch genügend Verstand besitzen, um den Drachen mit einer List schlagen zu können.
In den meisten Drachenmythen findet außerdem der Drachenhort Erwähnung. Dabei handelt es sich um eine Ansammlung von Schätzen, die der Drache bewacht. Einen Drachenhort gibt es zum Beispiel in “Der Hobbit” von Tolkien oder im Nibelungenlied, in dem der Schatz jedoch verflucht ist und Unheil bringt.
Drachenmythen auf der Welt
Im Vorderen Orient finden sich schriftliche Aufzeichnungen von Drachen, die auf ca. 2600 v.Chr. datiert werden können. Dabei gibt es zwei Drachenarten: Schlangendrachen einerseits und Löwendrachen andererseits. Die Drachen gehören weder den Göttern, noch den Dämonen an, sondern sind Mischwesen, die einer eigenen Klasse übernatürlicher Wesen angehören. Die Drachen, die im Christentum entstanden, haben übrigens hier ihren Ursprung.
In der hebräischen Bibel gibt es das Wort tannîn für Land- und Meeresdrachen, die, wie gesagt, dem Altorientalischen entspringen. In der Bibel gibt es außerdem einen Kampf des Erzengels Michael mit einem großen, siebenköpfigen Schlangendrachen. Der Erzengel siegt über den Drachen, der als eine Allegorie für den Teufel, das Böse, angesehen werden kann.
Die griechische Mythologie sorgte nicht nur dafür, dass sich das Wort Drache über das Lateinische “draco” im europäischen Sprachraum verbreitete, sondern auch dafür, dass sich das Bild von Drache, Held und zu rettender Prinzessin bei uns verbreitet hat. Die Hydra, der Typhon und Python, der das Orakel von Delphi bewacht, sind nur ein paar der bekannten griechischen Drachen.
In der Zeit der Wikinger wurden Drachen als Bildkunst vor allem zur Zierde von Runensteinen, Fibeln, Waffen und gar Kirchen verwendet. In der nordischen Mythologie treffen wir außerdem auf die Midgardschlange und auf Fafnir, der in Drachengestalt umherwandelte und seinen Vater tötete. Das Wort “Lindwurm” für Drachen ist hingegen durch die hochmittelalterliche Heldendichtung bekannt. So badete zum Beispiel Siegfried in Drachenblut, um unverwundbar zu werden.
In Nord-, Mittel- und Südamerika waren und sind ebenso verschiedene Drachentypen bekannt. So gibt es zum Beispiel die Amphithere, eine gefiederte Schlange. In Nord- und Südamerika kennt man hingegen die doppelköpfige Schlange. Sie trägt an jedem Ende einen Kopf und manchmal auch mittig einen menschlichen Kopf. Weitere Mischwesen, die jeweils aus einer Schlange und einem weiteren Tier bestehen, wurden ebenso auf Steinmonumenten und Keramiken gefunden.
In Ostasien finden sich die ältesten Drachendarstellungen (15.-11. Jh. v.Chr.). Auch dort wurden in verschiedenen Darstellungen Drachen als eine Mischung aus Schlangen und anderen Wesen dargestellt. Der Drache Long ist dabei am bekanntesten und wurde im ostasiatischen Raum als Zeichen der königlichen Macht verbreitet. Der Drache ist ein zwiespältiges Wesen: Hauptsächlich steht er unter anderem für Glück, den Frühling und Regen. Doch in den chinesischen Volksmärchen gibt es ebenso unheilbringende Drachen. Der Drachen taucht, wie Kenner wissen, in den chinesischen Tierkreizeichen auf. Dabei steht der Drachen vor Weisheit und Mut.
Drachen in der Popkultur
Schon seit Langem sind Drachen in der Popkultur zu finden und tauchen in Fantasy-Büchern und -Filmen auf sowie in Kinderbüchern und Serien.
J.R.R. Tolkien erweckte in “Der Hobbit” den Drachen Smaug zum Leben. Er hütet einen großen Drachenhort, zerstört die Wohnstätten der Menschen und muss bekämpft werden. Neben seiner Stärke ist dieser Drache aber auch ausgesprochen klug. Auch in “Harry Potter” tauchen Drachen auf: Der Wildhüter Hagrid ist bekannt für seine Liebe zu magischen Tierwesen und Harry muss in einer wichtigen Aufgabe ein goldenes Ei von einem Drachen stehlen. In “Game of Thrones” haben wir sogar gleich drei Drachen. Einer von ihnen spuckt statt Feuer jedoch mittlerweile Eis.
Manchmal nehmen Drachen die gute oder die böse Seite ein, wie zum Beispiel im Rollenspiel “Dungeons and Dragons”. Sie können aber auch nur das Gute darstellen, wie im Roman “Eragon” von Christopher Paolini oder in den Animationsfilmen von “Drachenzähmen leicht gemacht”.
In Kinderliteratur wird der Drache sogar oftmals verniedlicht dargestellt: Kenneth Grahame wollte bereits 1898 mit “Der Drache, der nicht kämpfen wollte” ein Zeichen gegen den Krieg setzen. Er wollte alte Feindbilder mit seinem Buch aufbrechen. Auch Drachen wie Peter Maffays “Tabaluga”, “Der kleine Drache Kokosnuss” oder “Urmel” werden durchweg lieb dargestellt.
Und nun bist du dran: Faszinieren dich Drachen? Welche Drachen-Darstellung und Drachen-Mythologie magst du am liebsten? Verrate es uns in den Kommentaren!
Zu Teil 1: Das Ungeheuer von Loch Ness
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