Der Yeti - Die unheimlichsten Kreaturen aus Legenden, Sagen und Fabeln, Teil 14
Riesengroß, affenartig und schneebedeckt - so stellen wir uns den sagenumwobenen Yeti vor, der dem Bigfoot nicht unähnlich ist.
Doch woher kommt der Yeti überhaupt? Wie sieht er aus und was macht er? Unsere Yeti-Experten haben für dich alles Wichtige zusammengetragen!
Die Herkunft des Yetis
Das Wort Yeti kommt aus dem Tibetischen (གཡའ་དྲེད g.ya' dred) und bedeutet wörtlich übersetzt “Felsen-Bär”. Im Deutschen kennen wir den Yeti auch unter der Bezeichnung Schneemensch. Die Sherpa, ein tibetisches Volk, leiten sich den Begriff Yeti von den Begriffen Ye für “Fels” und The für “Tier” her. In Tibet wird der Yeti als Migö (Wilder Mann) oder auch Gang Mi (Gletschermann) bezeichnet. Die Lepcha, eine Volksgruppe des östlichen Himalayaraums, nennen den Yeti auch Lomung (Berggeist) oder Chumung (Schneegeist).
Damit wären wir auch bei der Herkunft, bzw. der Heimat des Yetis - diese ist im Gebirge Himalaya in Asien, zwischen Indien und dem tibetischen Hochland.
Yeti-Expeditionen im Himalaya und angebliche Existenzbeweise
Die Legende um den Yeti erzählt man sich in Tibet schon seit Jahrhunderten. Vor ca. 100 Jahren kam diese Legende nach Europa - und schon ging die Jagd auf das sagenumwobene Fabelwesen los.
Im Jahr 1951 bestieg der Bergsteiger Eric Shipton die Berge des Himalaya-Gebirges. In ca. 6000 Metern Höhe stieß er auf einen Fußabdruck im Schnee mit riesigen Zehen. Er legte seinen Pickel daneben und schoss das erste Foto, das um die Welt ging.
1953 gingen die ersten Yeti-Expeditionen los. Zu diesem Zeitpunkt gelang es den ersten Menschen, Edmund Hillary und Tenzing Norgay, den Gipfel des höchsten Berges der Welt, dem Mount Everest, zu besteigen. Auch sie entdeckten angebliche Fußspuren des Yeti. Hillary setzte fortan alles daran, die Menschheit von der Existenz des Yetis zu überzeugen und investierte viel Geld - unter anderem, um Antilopenfelle als angebliches Yeti-Fell zu präsentieren.
Auch heute noch treffen sich regelmäßig Menschen, die an den Yeti glauben, darunter auch viele Wissenschaftler. Diese wollen die Yeti-Forschung vorantreiben. Der Glaube an den Yeti fußt auf so interessanten Beweisführungen wie dieser: Eine Wissenschaftlerin stellt jedes Jahr einen Truthahn vor die Tür. Sie filmt diesen aber nie, da Yetis Kameras “erfühlen” können. Am nächsten Morgen sei der Truthahn immer auf wundersame Weise verschwunden. Das muss ein Yeti gewesen sein! Oder einfach nur ein hungriger Nachbar? Man kann ja nie wissen!
Das Aussehen des Yeti
Ähnlich wie Bigfoot soll der Yeti riesig groß sein. Es wird von einer Größe zwischen 2 und 3 Metern gesprochen. Er soll über 200kg schwer sein und Fußabdrücke bis zu 43cm Länge haben. Er soll ein Affentier mit spitz zulaufendem Schädel sein und eine karge, rötliche Behaarung haben.
Die Yetis sollen sich von Fleisch ernähren - so stehlen sie zum Beispiel auch Haustiere und fressen sogar Bären das Futter weg.
Reinhold Messner und der Gegenbeweis
Der Bergsteiger Reinhold Messner erklärt in seinem Buch “Yeti - Legende und Wirklichkeit”, dass der Yeti kein Schneemensch oder Neandertaler ist, sondern eher ein Bär, der die Geschichten ausgelöst hat. Laut Messner handelt es sich um eine Bärenart, die an der Nordseite des Himalayas vorkommt. Ab und zu kamen und kommen diese Bären aber auch über die Pässe, um auf Weibchensuche zu gehen. Dabei entstanden auch die Fußspuren, die fotografiert wurden. Messner hat als Bergsteiger alle 14 sogenannten Achttausender, also die höchsten Gipfel des Himalayas, bestiegen und forscht seit über 10 Jahren zum Thema Yeti.
Im Mai 2012 riefen die Forscher Bryan Sykes und Michel Sartori übrigens die ganze Welt dazu auf, mutmaßliche Proben (also Fell, Knochen, Zähne) des Yetis einzureichen, damit diese sie abgleichen und überprüfen können. Die meisten Präparate konnten dem Genmaterial von Eis-, Braun- und Schwarzbären, Pferden, Kühen, Schafen, Waschbären, Hirschen und sogar Menschen zugeordnet werden. Zwei Haarproben aus Indien und Bhutan gaben den Wissenschaftlern jedoch Rätsel auf: Es wurde zwar eine Übereinstimmung mit dem Erbgut eines Eisbären gefunden - dieser war jedoch seit ca. 40.000 Jahren ausgestorben.
Möglicherweise handelt es sich also bei dem mysteriösen Yeti um eine noch unbekannte Bärenart.
Der Yeti im Film
Natürlich wird der Yeti, wie so viele andere mythologische Wesen, für spannende Filme verwendet. Dennoch kommt der Yeti in der Popkultur wesentlich seltener vor als z.B. Vampire, Meerjungfrauen oder Zombies. Liegt es daran, dass er dem Menschen zu ähnlich ist? Entscheide selbst!
Ihr könnt Yetis in den beiden Horrorfilmen “Yeti - Das Schneemonster” und “Yeti - Das Geheimnis des Glacier Peak” bestaunen. Aber Vorsicht - in dem ersten der beiden Filme triffst du nicht nur auf einen fleischesbesessenen Yeti, sondern musst dich auch noch mit Kannibalismus in Folge eines Flugzeugabsturzes beschäftigen!
Etwas abenteuerlustiger und weniger gruselig geht es in “Yeti, der Schneemensch” aus dem Jahr 1957 zu. Darin geht es auf Yeti-Expedition in den Himalaya!
Einen kinderfreundlichen Film gibt es mit “Smallfoot - Ein eisigartiges Abenteuer”, ein Animationsfilm, der nicht die Perspektive der Menschen einnimmt, sondern aus der Sicht eines jungen Yetis erzählt wird.
Wie stehst du zu dem Yeti? Glaubst du, dass es Wesen wie den Yeti oder Bigfoot tatsächlich gibt? Verrate es uns in den Kommentaren!
Zu Teil 1: Das Ungeheuer von Loch Ness
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